SPD Wangen: Wie kann das Wohnen bezahlbar werden?

Veröffentlicht am 04.12.2023 in Aktuelles

Sozialer Wohnungsbau und wie Wohnen bezahlbar gemacht werden kann, waren zentrale Themen des offenen monatlichen Treffens, zu dem der SPD Ortsverein Wangen eingeladen hatte.

Die Gemeinderäte Gerhard Lang und Monika Hymer sowie die SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Franziska Schließer und Matthias Hermann haben in einer Diskussionsrunde mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern und dem Gast Christoph Bührer, Vorstand der Baugenossenschaft Wangen und profunder Kenner der regionalen Bau-Szene, die Möglichkeiten und Hindernisse im sozialen Wohnungsbau ausführlich erörtert.

Ein drängendes Problem, das bei der Diskussion im Mittelpunkt stand, ist der Mangel an verfügbaren Grundstücken und die gestiegenen Baukosten. Diese machen es derzeit nahezu unmöglich, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Unter der Überschrift "Wie kann das Wohnen bezahlbar werden?" wurden verschiedene Ansatzpunkte erörtert.

Baunebenkosten und Bürokratie sind Hemmnisfaktoren beim sozialen Wohnungsbau
Christoph Bührer brachte die Baunebenkosten ins Gespräch, die aktuell etwa 20% der Gesamtbaukosten ausmachen. Unter die Baunebenkosten fallen beispielsweise die Einreichung des Baugesuchs, welches immer ausgefeiltere Anforderungen erfüllen muss. Weitere Kostentreiber sind außerdem regelmäßige zusätzliche, spezifische Standortanforderungen bei innerstädtischen Bauprojekten. Die aktuellen Lieferkettenstörungen, Materialengpässe und die Verteuerung der Energieträger wirken sich ebenfalls sehr erschwerend aus. „Ein weiteres Problem sind bürokratische Hürden, die der Nachverdichtungen und Neubaugebieten oft im Weg stehen. Außerdem könnten baurechtliche Erleichterungen, zum Beispiel beim Lärmschutz, Projekte beschleunigen und Anforderungen erleichtern."

Wenn nicht bauen, dann nachverdichten und Leerstand vermeiden
Welche Schlüsse können aus dem Treffen nun für Wangen gezogen werden? Zum einen, und so beschreibt es auch Christoph Bührer, kann versucht werden, nachzuverdichten. "Auch hier wäre es wichtig, pragmatische Lösungen zu erarbeiten und zu digitalisieren. Es kann doch nicht sein, dass man immer noch kistenweise Papierunterlagen erstellt. Hier wünschen ich und meine Kollegen aus der Branche sich dringend Verbesserungen.", so Bührer. Zum anderen gibt Alwin Burth, Fraktionsvorsitzender der SPD im Gemeinderat zu bedenken, könnte die Grundsteuer C ein Mittel sein, Leerstand entgegenzuwirken. Dies betonte Burth bereits in der Haushaltsrede für das Jahr 2023. "Die Forderung ist immer noch aktuell.", so Burth. Die Grundsteuer C besteuert leerstehenden, aber eigentlich vermietbaren Wohnraum. Würde diese Steuer erhoben, könnte sie eine Motivation für Eigentümer sein, doch zu vermieten. „Weitere Möglichkeiten sehe ich auch in der Förderung neuer Wohnformen. Dies können beispielsweise „Wohnen für Hilfe“, Förderung von Mehrgenerationenwohnen und Wohngemeinschaften sein. Ein tolles Beispiel dafür ist auch die Genossenschaft „Wohnen+“ in Wangen.“, so Franziska Schließer, Ortsvereinsvorsitzende.

Kurzfristig hilft das reformierte Wohngeld
Abseits von langfristigen Lösungen bietet das überarbeitete Wohngeld Gesetz kurzfristig Unterstützung bei der Finanzierung der eigenen Wohnkosten. Mit dem reformierten Wohngeld hat die aktuelle Bundesregierung den Kreis der Empfänger verdreifacht: Insgesamt 4,5 Millionen Menschen können nun Wohngeld erhalten. Das neue Wohngeld Plus hat das Wohngeld im Schnitt von 180 auf im Mittel 370 Euro erhöht. Hinzukommt eine dauerhafte Heizkostenkomponente, damit Wohnraum auch bei steigenden Energiekosten bezahlbar bleibt. "Wir haben uns die Wohngeld-Tabellen in der Recherche zu diesem Nachbericht angesehen und waren überrascht, dass auch mittlere Einkommen mit mehreren Haushaltsmitgliedern wohngeldberechtigt sein können. Es lohnt sich also auf jeden Fall, einen Antrag auf Wohngeld zu stellen. Monika Hymer, Rechtsanwältin für Sozialrecht ergänzt außerdem: "Das Wohngeld ist kein Almosen, sondern die Bürgerinnen und Bürger haben einen Rechtsanspruch darauf, sofern Sie die Voraussetzungen erfüllen. Niemand muss sich dafür schämen, Wohngeld zu beziehen." Bei der Antragstellung fallen keine Gebühren an. Das Wohngeld ist ein Zuschuss, der Bürgerinnen und Bürgern verbleibt und nicht zurückgezahlt werden muss. Der Antrag ist etwas Aufwand, doch dies ist gut investierte Zeit, wenn man bedenkt, dass man dafür jeden Monat eine spürbare finanzielle Hilfe bekommt. Abschließend bekräftigt die Runde das Thema weiter verfolgen zu wollen. "Als nächstes möchten wir uns die neu entstehenden Wohnungen in Wangen insbesondere im ERBA Gebiet genauer ansehen und werden sicherlich auch im Rahmen unserer monatlichen Treffen darüber sprechen.", so Matthias Hermann.

 

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