Mit einer "interessanten und jungen Mannschaft", so sagt Ortsvereinsvorsitzender Felix Rückgauer, will die SPD in den Kommunalwahlkampf ziehen. Seit Donnerstag steht die Kandidatenliste. Die Genossen wären "zufrieden", wenn sie ihre sechs Gemeinderatsmandate behielten und "glücklich", wenn sie einen Sitz hinzugewinnen würden.

Auf kommunalpolitische Seitenhiebe auf die politischen Kontrahenten beim im Juni anstehenden Urnengang verzichtete die SPD bei der Kandidatennominierung am Donnerstagabend im Gasthof "Engel" in Ravensburg, sieht man von der Einschätzung des Fraktionsvorsitzenden Frank Walser ab, der seiner Partei eine "überdurchschnittliche", der CDU hingegen lediglich eine "durchschnittliche" Kandidatenliste bescheinigte.

Frank Walser ist Vorsitzender

Die SPD wird mit vier noch amtierenden Gemeinderäten ins Rennen ziehen: Gisela Müller, Frank Walser, Wolfgang Engelberger und Michael Lopez-Diaz. Zwei altgediente Stadträte, Manfred Liebermann und Hans Georgii, haben nicht mehr für eine weitere Amtsperiode von fünf Jahren kandidiert. Die Stelle Liebermanns als Fraktionsvorsitzender hat am 1. Januar dieses Jahres im Übrigen Frank Walser übernommen.

22 Männer und Frauen aus der Kernstadt sowie sechs aus dem Wohnbezirk Eschach und ein Kandidat für Taldorf stehen auf der Liste. Für den Wohnbezirk Schmalegg konnte die SPD bislang keinen Kandidaten finden. Man hofft jedoch, bis zum Ende der Anmeldefrist am Gründonnerstag noch weitere Persönlichkeiten für eine Kandidatur in den Wohnbezirken Taldorf und Schmalegg gewinnen zu können. Im Gesamtgemeinderat sind sechs Sitze für Eschacher Vertreter garantiert; derzeit ist die Ortschaft mit acht Persönlichkeiten im Stadtparlament vertreten. Taldorf darf drei Personen ins Gremium entsenden, Schmalegg einen Vertreter.

Frank Walser, der Fraktionsvorsitzende der SPD, belegt den ersten Listenplatz. Gisela Müller wurde der zweite Platz zugesprochen. Platz drei belegt der 24-jährige Oliver Münter, Platz vier die 31-jährige Rechtsanwältin Hülya Bayram. Mit Michael Lopez-Diaz steht ein amtierender Stadtrat auf Platz fünf, gefolgt von Volker Petzold. Der 65-jährige Architekt hatte schon früher dem Stadtparlament angehört. Auf Platz sieben rangiert die 47-jährige Redakteurin Heike Engelhardt, gefolgt vom amtierenden Stadtrat Wolfgang Engelberger.

Bei den geheim geführten Wahlen blieb die vorgeschlagene Reihenfolge der SPD-Kandidaten übrigens unangetastet; es gab keine Gegenkandidaturen für den einen oder anderen Listenplatz.

Auftakt in der Zehntscheuer

Nur kurz deutete Ortsvereinsvorsitzender Felix Rückgauer einige der Themen an, derer sich die SPD-Gemeinderatsfraktion in der kommenden Amtsperiode besonders annehmen wird: Schule und Verkehrsführung. Die SPD wird am 5. Mai ihren Wahlkampf eröffnen: Mit einem "fröhlichen Auftakt" in der Zehntscheuer, wie Wolfgang Engelberger betont. Motto: "Kabarett und Kandidatur".

Schwäbische Zeitung vom 14.03.2009