Rudolf Bindig feierte. 70. Geburtstag

Veröffentlicht am 06.09.2010 in Ortsverein
Beitrag der Schwäbischen Zeitung vom 06.09.2010 (Abschrift)
  • Menschenrechte sind ihm Herzensangelegenheit
WEINGARTEN – Markante Gesichtszüge mit buschigem Schnauzbart: Rudolf Bindig, der Förstersohn aus Goslar im Harz, war jahrzehntelang das Aushängeschild der SPD in Oberschwaben, 29 Jahre saß er im Bundestag und engagierte sich besonders für die Menschenrecht. 13 Jahre war er zugleich SPD-Kreisvorsitzender. Heute, am 6. September, begeht er seinen 70. Geburtstag. Gefeiert wird erst am Samstag.

Von unserer Redakteurin Sibylle Emmrich

1976 schaffte Bindig als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni Konstanz über die Landesliste der SPD, in der er bereits seit drei Jahren Mitglied im Landesvorstand war, auf Anhieb den Sprung in den Bundestag. Fortan war ihm, acht Legislaturperioden lang, die Nominierung im Wahlkreis Ravensburg-Bodensee und ein aussichtreicher Platz auf der SPD-Landesliste sicher. In Bonn und später Berlin gehörte er zu den Dienstältesten im parlamentarischen Geschäft der Republik.

In seinen 29 Jahren als Bundestagsabgeordneter bis 2005 erlebte er drei Bundeskanzler, sechs Bundespräsidenten, sieben SPD-Fraktionsvorsitzende und acht Parteivorsitzenden. Nicht mit allen SPD-Granden ging der von der 68er-Studentenbewegung geprägte, schon früh dem grün-ökologischen Gedankengut zuneigende „rote Rudi“ konform. Doch den Sozialdemokraten hielt er stets die Treue und ließ sich weit über das normale Maß hinaus in die Pflicht nehmen.

Im Bundestag galt Bindig als Experte für Außenpolitik, speziell für die früheren Ostblockstaaten, vor allem für Russland. Er wirkte unter anderem als Vorsitzender des Untersuchungsausschusses für humanitäre Hilfe des Auswärtigen Ausschusses, seit 1983 als Sprecher für Menschenrechte und humanitäre Hilfe der SPD-Fraktion. Als Vertreter der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates war er zugleich Vertreter in der Versammlung der Westeuropäischen Union.

Bindig repräsentiert „Help“

Der Einsatz für Menschenrechte ist eine Herzensangelegenheit von Rudolf Bindig. Dafür hat er sich selbst auch oft in Gefahr begeben. So bereiste er als Berichterstatter des Europarates für Tschetschenien die Krisenregion im Kaukasus mehrfach. Auch als Bundestagsabgeordneter a.D. ist Bindig immer noch im ehrenamtlichen humanitären Einsatz. Seit über zwanzig Jahren fungiert er als Vorstandsvorsitzender des gemeinnützigen Verein „Help – Hilfe zur Selbsthilfe“ und repräsentiert diese 1981 von Abgeordneten aller im Bundestag vertretenen Parteien und Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Kirche gegründete Organisation.

Die Flutkatastrophe in Pakistan verlangt auch von „Help“ vollen Einsatz, und Binding ist froh, dass er für besonders großzügige Spender den Dank des Vorstands übermitteln darf. Auch in einer weiteren Reihe von ehrenamtlichen Aufgaben engagiert sich Binding. So schulte er im Auftrag des Europarates Parlamentarier in Montenegro, hält für die Landeszentrale für politische Bildung Vorträge, in denen er auf Insiderwissen über den Weg Russlands von Jelzin bis Medwedjew baut. Auch die PH-Studenten in Weingarten können vom Erfahrungsschatz des SPD-Politikers profitieren. Regelmäßig im Sommersemester bietet er eine Reihe zur Menschenrechtspolitik an.

Neu im Kreistag

Politik fasziniert Bindig noch heute. Doch in die Pflicht nehmen lässt er sich nur noch in Maßen. „Nach so vielen Jahren im Geschirr ist es gut, wenn nunmehr andere Personen die Hauptarbeit übernehmen“, sagte er Ende 2009, nach 15 Jahren als SPD Kreisvorsitzender. Das Parteiamt gab er ab, doch mit Einzug in den Kreistag auf der SPD-Liste übernahm er sogleich wieder ein neues Ehrenamt. So ganz kommt SPD-Urgestein nicht los von Politik und Parlamentarismus.

Doch für Bindig gibt es auch ein Leben neben und nach der Politik. Mit Lebensgefährtin Doris Spieß hat er sich in Weingarten niedergelassen und unternimmt mitsamt den beiden Tibetterriern Tara und Balu immer wieder ausgedehnte Reisen mit dem Wohnmobil. Eine sechswöchigen Reise durch Skandinavien war es in diesem Sommer. Der Naturfreund und Ornithologe durchstreift gern die Wälder. Als ausgezeichneter Pilzkenner und Hobbyangler bringt er immer wieder leckere Beute für den heimischen Kochtopf mit. Wenn am kommenden Samstags im großen Kreis der 70. Geburtstag gefeiert wird, dann wird auch Bindigs 29-jähriger Sohn aus erster Ehe mitfeiern.

erschienen: SZ vom 6. September 2010

 

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