Christel Ulmer (Mitte) freut sich im Rössle über den Wechsel
Schwäbische Zeitung vom 28.03.2011 (ABSCHRIFT)
Wahlpartys: Zwischen Himmel und Hölle (Auszüge) von Dirk Grupe
..... Einige Kilometer weiter in Weingarten ringen die Roten bei der SPD-Wahlparty mit anderen Realitäten. Rot und Grün können wohl regieren - aber es heisst jetzt Grün und dann erst Rot. Gemischte Gefühle bei Landtagskandidatin Christel Ulmer: "Ich bin froh, bei diesem politischen Wechsel dabei zu sein- für mich wird es aber schwierig." Die SPD liegt hinter den Grünen, den Sprung nach Stuttgart schafft die Bildungsexpertin wohl nicht. "Schade, aber ich werde vor Ort weitermachen und meine Kontakte nach Stuttgart nutzen."
Christel Ulmer räumt eine Enttäuschung ein: "Der Wahlkampf hier in Oberschwaben war sehr schwer für mich, vor allem in den ersten drei Monaten. Dass die SPD seit langem eine Energiepolitik verfolgt wie die Grünen, mit Köpfen wie Erhard Eppler in ihren Reihen, der Wegbereiter Grüner Politik war - im Schussental kaum zu vermitteln. "Wir haben ein Kommunikationsproblem", bestätigt Felix Rückgauer, SPD-Ortsvereinsvorsitzender in Ravensburg. Dass Grün vor Rot liegt, ist für den SPD-Kreisrat Rudolf Bindig hingegen nur "ein Wermutstropfen". Er spricht vom "schönsten landespolitischen Ergebnis" seit knapp 60 Jahren. "Meine Stimmung ist sehr gut, das ist ein weiterer Schritt zum Niedergang von Schwarz-Gelb in Berlin." Dann muss Bindig los, mit Lebensgefährtin Doris Spieß ins Landratsamt, denn die aktuellen Hochrechnungen zeigen: es wird doch noch einmal spannend. .....
Erschienen: SZ vom 28.03.2011
Anmerkung:
- Im Wahlkreis Ravensburg entfielen auf die SPD 17,5 % der abgegebenen Stimmen (im Landesdurchschnitt waren es 23,1 %)
- In Weingarten hat Christel Ulmer mit 21,8 % das beste Ergebnis für die SPD von allen 27 Städten und Gemeinden des Wahlkreises Ravensburg erzielt!
- Auch in Weingarten (!) hat eine Mehrheit der Wähler Rot-Grün gewählt (auf SPD und GRÜNE entfielen 4.593 Stimmen gegenüber 4.390 Stimmen für CDU und FDP)