Sozialer Wohnungsbau Fischerwiese Erweitert hat die SPD-Gemeinderatsfraktion ihren Antrag zur Schaffung von Sozialwohnungen und zur Gründung einer Kommunalen Wohnungsbaugesellschaft. Diese soll neben dem Bau von Sozialwohnungen auch den Auftrag der Wohnraumbewirtschaftung und Stadtentwicklung übernehmen. Außerdem soll die Stadt nach dem Willen der Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten die Vergabe von Gewerbeflächen an die Auflage koppeln, dass Firmen abhängig von der Unternehmensgröße ein Kontingent an Betriebswohnungen zur Verfügung zu stellen.
Zur Begründung führt die Fraktion an, dass in Ravensburg weit über 100 Wohnungen, oft Einliegerwohnungen in freistehenden von nur ein bis zwei alten Personen bewohnten Einfamilienhäusern leerstehen. Diese ungenutzten Wohnungen dem Wohnungsmarkt zuzuführen, könnte den Wohnungsmarkt zeitnah entlasten und ist als Alternative denkbar, statt neue Häuser in zu stark verdichteten Wohngebieten zu bauen. Viele der meist alten Eigentümer haben Angst davor, ihre Wohnungen zu vermieten und scheuen vor Problemen mit Mietern. Hier ist aufsuchende Sozialarbeit gefordert, die aber allein nicht ausreicht. Den Eigentümern könnten diese Ängste genommen werden, wenn das zu gründende Unternehmen zusammen mit aufsuchender Sozialarbeit bereit wäre, solche Wohnungen in eigenem Namen zu mieten mit dem offen gelegten Zweck, diese dann in Absprache mit den Eigentümern weiter unterzuvermieten. Das kommunale Unternehmen könnte den Eigentümern möglichen Ärger und das finanzielle Risiko abnehmen, vor dem die alten Eigentümer sich fürchten.
Im Hinblick auf durchmischte Wohnquartiere könnte die neue Gesellschaft darüber hinaus darauf achten, dass junge und alte Menschen, Alleinstehende und Familien, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, Menschen mit und ohne Handicap sich in ihrer Nachbarschaft begegnen und füreinander Sorge tragen. Wohn-, Lebens und Aufenthaltsqualität könnten gesteigert werden, in dem die Ansiedlung von Nahversorgung sowie die Planung von Begegnungsflächen unter dem Gesichtspunkt der Stadtentwicklung in einer Hand liegen.
Expandierende Unternehmen sind darauf angewiesen, zusätzliche Arbeitskräfte in die Region zu holen. Um sie zu binden, sollen die Firmen abhängig von ihrer Beschäftigtenzahl eine bestimmte Menge von betriebseigenen Wohnungen zur Verfügung stellen.