SPD Wangen: Welche Möglichkeiten hat die Kommunalpolitik, die Landwirtschaft zu unterstützen?

Veröffentlicht am 17.02.2024 in Pressemitteilungen

 

In der ganzen Stadt Bauernproteste, blockierte Straßen, die Stimmung schroff, wie können SPD und Landwirtschaft in Wangen in Dialog treten und gemeinsam Wege zur Verbesserung finden?Diese Frage stellte sich der SPD Ortsverein Wangen vergangenen Donnerstag beim Offenen Treffen im Gasthaus Lamm. Zu Gast waren Roswitha Geyer-Fäßler (CDU), Vizepräsidentin des Landesbauernverbands BW sowie der landwirtschaftliche Vertreter Werner Müller.

 Seitens der Landwirtinnen und Landwirte wird beklagt, dass immer mehr Regeln zur Flächennutzung die tägliche Arbeit unrentabel machen. „Landwirt ist kein Beruf, sondern Berufung.“, so Werner Müller. Große Uneinigkeit herrscht gleich zu Beginn auch beim Gemeinderat-Thema UNESCO Biosphärengebiet und ob in Wangen weitere Naturschutzgebiete entstehen sollen. Während Müller argumentiert, dass der landwirtschaftliche Beruf sich zu wenig lohnt und durch weitere Naturschutzauflagen noch erschwert wird, erwidert Rolf Haag, dass der Handel doch die Preise kaputt macht und die Gewinne einstreicht. 

Gemeinderat Gerhard Lang (SPD) ergänzt, dass an der Rhön und auf der schwäbischen Alb das Biosphärengebiet nach anfänglichem großen Widerstand, inzwischen ein wirtschaftlicher Erfolg für die Region geworden sind Geyer-Fäßler (CDU) erinnert daran, dass die Landwirtschaft im Bereich des Ökolandbaus bereits ihren Beitrag leistet. SPD-Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat Alwin Burth (SPD) ergänzt, dass es sich immer lohnt über den Tellerrand hinauszublicken: „Die Schweiz habe ähnliche landschaftliche Voraussetzungen wie wir, trotzdem ist dort offensichtlich ein Wirtschaften ohne große Landmaschinen und plattgewalzten Feldern möglich.“ Aus Sicht Burths (SPD) ist die EU-Industrialisierung der Landwirtschaft nach Fläche, Grund für die Probleme und nicht der Naturschutz, oder die Dieselsubvention.

Landwirtschaft und Energiepolitik gehören zusammen

Der Gemeinderat ist in der Mitbestimmung für Landwirtschaft nicht machtlos. So schlägt Gerhard Lang (SPD) vor, städtische Flächen vergünstigt zu verpachten oder die Kosten für Wasserentnahme zu reduzieren. Beides käme unmittelbar im Geldbeutel der Landwirte an. “Auch die SPD Forderung, die Grundsteuer nicht zu erhöhen hätte geholfen“, ergänzt Burth (SPD). Rolf Haag, im Vorstand der Wangener Energiegenossenschaft schlägt vor, dass sich die Landwirtschaft mehr dem Thema Energie öffnen sollte und nicht ausschließlich auf Viehwirtschaft setzen sollte. “Direkte finanzielle bürgerliche Beteiligung an der Energiegewinnung oder Konzepte wie Klimageld würden Akzeptanz erzeugen - sowohl bei Biomasse als auch Windkraft“, ist sich Matthias Hermann (SPD), Vorsitzender der SPD Wangen, sicher. 

Landwirtschaftlicher Pavillon auf der Landesgartenschau

Ein Teilerfolg  hin zu mehr gemeinsamen Verständnis von Gemeinwohl, Landschaftspflege und -nutzung konnte bereits im Rahmen der Landesgartenschau verzeichnet werden. Durch das Engagement von Alwin Burth (SPD) wird im Pavillon für Landwirtschaft  neben Viehwirtschaft auch die landwirtschaftliche Energiegewinnung für Wärme und Strom Thema auf der Landesgartenschau sein. „Biomasse darf aber keine Nahrungsmittel verdrängen.“, bemerkt Werner Müller.

 Die Macht der Verbraucher

Insgesamt ist sich die Runde einig und richtet einen Appell an die Verbraucher, regional einzukaufen.“ Insbesondere der Einkauf in Hofläden oder dem Wochenmarkt hilft den Landwirten am meisten beim Tauziehen mit den Supermärkten.“, ergänzt Roswitha Geyer-Fäßler (CDU). “Wichtig wäre aus meiner Sicht auch das Thema Ernährung und Lebensmittelerzeugung über alle Schulformen hinweg intensiv an Kinder und Jugendliche zu vermitteln – das könnten wir sicher auch an den Wangener Schulen verstärken.“, ergänzt Franziska Schließer (SPD), Vorsitzende der SPD Wangen.  Einig ist sich die Runde auch, dass viele bürokratischen Regeln für die Region unpassend erscheinen: „Bürokratie schützt keine Umwelt, auch wenn man sich das noch so wünscht - man braucht den Willen zu Handeln.", so Matthias Hermann (SPD).

 

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